Mittwoch, 28. Oktober 2015

harte Geduldsprobe

ich habe schon damit gerechnet, ich muß die Füge nach Deutschland umbuchen, aber wie, das Internet an Bord ist sehr anfällig und lief 2 Tage nicht.
Andererseits sind die Information vom Charterer sehr mager, "ankern für min 2 Tage" daraus sind 4 Tage geworden, es hätten auch mehr werden können. Der Chiefmate erzählte, vor Jahren hätte er ein ganzes Jahr vor Anker gelegen.
Slopchest(Zollager an Bord) hat bis 24 h vor Erreichen eines Hafens geöffnet, ich leiste mir  ne Buddel Rotwein.


Heute am frühen abend kommt die Nachricht von COSCO,
 am 29. 10. nach 4 Tagen ankern,  geht es weiter.

16:00 Pilot Station, 20:00 am Liegeplatz.

Ich kann in Shanghai an Land. Noch am Abend holt mich der Agent ab und bringt mich ins Hotel, das ich seit Montag gebucht habe, in die Innenstadt.


 ...............am 30. Oktober  um 01:00 im Hotel angekommen.
Es hat lange gedauert, in der Immigration bis  ich als  Seemann mit  einer befristete Aufenthaltsgenehmigung einklariert wurde. Anders war es nicht möglich, weil ich ein falsches Visum habe, nicht brauchbar bei Einreise mit dem Frachter. Einreise/Ausreise mit dem Flugzeug kein Probleme.

Dann im stürmischen Regen über die 35km lange Brücke, mehr schwimmend als fahrend durch durch die mit Regenwasser gefüllten Spurrillen.

Insgesamt werden es 100 km von Yangshan bis zum Hotel in der Nähe der Railway Station.

Die Bar war schon dicht, aber in der Minibar ist noch ein Schlaftrunk in Form eines einheimischen Bieres.

immer noch am Ankerplatz

ich wäre jetzt lieber in Shanghai, Sightseeing, aber die AGLAIA liegt vor Anker. Angeblich gibt es Probleme mit Frachtpapieren in Yangshan.

Der Ankerplatz ist unmittelbar am Wasserweg zum Hafen.
Hier kommen die großen Pötte vorbei.
Heute nachmittag ist  das Schwesterschiff der MORTON MAERSK,die METTE MAERSK,
 ebenfalls 399m lang und60m breit, voll beladen fast über unsere Ankerkette gefahren.















Montag, 26. Oktober 2015

Neue mail von der Reederei.................

am Samstag morgen, bzw vom Freitag abend, 23. Oktober  in Deutschland.

Die AGLAIA geht nicht ins Trockendock, geht weiter auf die normale Route, Shanghai;Yantian; Hongkong usw. Da nun die eigentlichen Ent- und Beladetermine getrichen wurden, muß die AGLAIA sich wieder hinten anstellen, für min 2 Tage.
Ab heute, Montag, den 26. Oktober habe ich in Shanghai ein Zimmer gebucht. Ich hoffe, bis spätestens 30.10. an Land zu sein, dann läuft alles nach Plan für die Flüge zurück nach Deutschland.

Ankern..........open end,

 Wassertiefe 27,5 m, Ankerkette 210m; Strömung bis 2 kn;Schwoidurchmesser ca400m





 Auf dem Ankerplatz, 35 NM von Yangshan,  entfernt, sind wir nicht allein, neben 4 leeren Containerschiffen, ist auch die  MORTEN MAERSK, 399m lang, 60m breit,2 Maschinen, 2 Ruder aber ohne Ladung.







Das Wetter ist weiterhin diesig, ist auf die Warmzone zurückzuführen, ändert sich, wenn die Kaltfront durch gezogen ist.
Bedingt durch Schwell und den flachen Achtersteven, schlatschen die Wellenunter das Heck und läßt das Schiff erzittern, komisch, besonders in den oberen Decks des Brückenhauses.

Bis auf 1 Hilfsdiesel, der läuft, sind alle anderen Auspuffrohre kalt. Gute Gelegenheit, sie zu pinseln.



Sonntag, 25. Oktober 2015

Busan am 23. Oktober

Beim letzten Abendlicht gelingen  noch einige Bilder.
Auslaufen morgen früh um 05:30







In der Bucht wimmelt es von Militär, sie fahren verdeckt, AIS abgeschaltet









Auf dem Hubschrauberträger ist wohl Party, keine Hubschrauber





Kein Landgang, lohnt nicht bei Nacht.

Aber auch an Deck ist es interessant, Nachschub ist angekommen.
In Busan wird alles gebunkert, was für die 6 wöchige Reise notwendig ist. Vorwiegend Lebensmittel, aber auch technische Gase, 2 neue Festmacher, Putzwolle für die Maschine.
Verderbliche Lebensmittel, wie Obst und Gemüse wird nochmals in Auckland gebunkert.











Es geht auch mal was zu Bruch







Mit 4 Containerbrücken werden Container entladen und beladen





Die Stevedors, die Strichlisten erstellen, schauen fern.....Fernsehen, natürlich auf den mitgebrachten Stühlen, so einfach kann man sein Geld verdienen





2 Passagiere.......

......und 2 Fahrräder sind  in Busan an Bord gekommen.  Sie radelten bis Busan und radeln ab Auckland weiter.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Es wird nochmals spannend......

.......auf dem Seeweg zwischen Kobe/Japan und Busan/Korea.
 Es besteht Lotsenpflicht in der Kammon Strait zwischen den Inseln Honshü und Kyüshü.
Die Strömung der Tide erreicht bis zu 7 kn. Unsere Durchfahrt ist auf 08:00  an der Lotsen Station festgesetzt.



Es drängeln sich einige Schiffe in beiden Richtungen um diese  Zeit durch den Meerenge. Die Strömung ist max 3kn.




Auf der Nordseite befindet sich Hiko Shima, eine mittelgroße Stadt








Auf der Südseite ist der Schwerpunkt die Schwerindustrie, Hochöfen, Kokserzeugung und Werften






Der voraus fahrende Tanker fährt einige Schlangenlinien nachdem der Lotse von Bord ist. Mal ist er Steuerbord mal Backbord vor uns.







Dann ist er genau vor uns, fährt aber 2 kn weniger und der Wachhabene Offizier setzt zum Überholen an. 







Während des Überholens schert er wieder nach Steuerbord aus,
Verkehrsraudi auf See.


 Nach der Durchfahrt durch die Kammon Srait sahen der 3.Offizier und ich auf dem Radar ein relativ großes Echo ca 1,5 NM vor uns, den Kurs kreuzend mit 15kn speed. Mit dem Fernglas war nichts zu erkennen, großes Rätsel, einfache Auflösung, nachdem der Vogelschwarm dicht am Schiff vorbei flog.


Heute abend 17:00 Pilotstation Busan, 18:00 am Liegeplatz


Invasion in Kobe

Um 05:00 kommt der Lotse an Bord, mit 2 anderen Container Schiffen gleichzeitig erreichen wir den  Hafen.
8326
Kobe mit Osaka sind die größten Umschlaghäfen in Japan. Auch die Schwerindustrie, wie Kawasaki und Mitsubishi.
2 Airports, die beide nicht ausgelastet sind.
Das letzte schwere Erdbeben hat über 3000 Menschen das Leben gekostet.

Um 09:00 kommt die  Invasion an Bord, Zoll und Immigration insgesamt 30 Personen. Auch auf der Seeseite lauert ein Zollboot, Taucher kann ich keine entdecken.






 Die Leute vom Zoll sind mit schwerem Werkzeug ausgerüstet, aber zu gewalttätigen Einsätzen kommt es nicht. Alles, was zu Öffnen ist, wird geöffnet.
Sie nennen es Routine Check. Aus versteckter Position gelingen auch einige Fotos.





Durchsage vom Chiefmate:
Die Crew soll in ihren Kabinen auf die Durchsuchung warten, dann kommen sie in Gruppen.
1. Gruppe mit Spürhunden suchen sie nach Drogen, sie haben 3 Hunde, die sich ablösen, dieser darf sich in seiner Box ausruhen und die Nase regenerieren.





2. Gruppe sucht nach ?????????
3. Gruppe sucht nach ?????????
Jede Gruppe hinterläßt ihr Kontrollzeichen neben der Tür.




Im Schiffs Office sitzen 5 Leute und machen sich über die Pässe her.
Sie stolpen über meinen Namen und wollen mehr wissen. Warum an Bord, wie und wo ich die Reise gebucht habe, welche Ziele ich habe. Im ersten Moment bin ich sprachlos, denn ich bin Supernumerary, also Teil der Crew und kein Passagier. Offentsichtlich ist da eine Panne passiert zwischen der Liste  des Agenten und der Liste des Captains, alles ok.

Wonach sie gesucht haben, weiß keiner, den wir kommen ja nicht aus Bolivien oder Westafrika und gefunden wurde auch nichts, nicht eimal eine falsche Angabe der Temperatur eines Reefers.
Letztendlich war es für die Behörden eine Übung.

Um 11:30 verschwinden sie.






Keine Zeit für Landgang, denn um 13:00 laufen wir aus, denn ich hätte so gerne gesehen, was IKEA den Japanern verkauft



Mittwoch, 21. Oktober 2015

Super Segelyacht vor Tokyo



nein, nur die Entlüftung eines Autobahntunnels


und ein Kraftwerk in Kawasaki, morgens bei der Ausfahrt aus Tokyo. Schade, keine gute Sicht. Smog? Nein sagt der Lotse, ist Wetter bedingt.



Dienstag, 20. Oktober 2015

Tokio bei Nacht

ansonsten, ohne Tokio, denn morgen um 05:30 laufen wir aus.

In der Nähe des Containerhafens, (Schiff gelb eingezeichnet) fährt ein Vorortzug in eines der Zentren von Tokio, Shimbashi. Fußläufig ist die Haltestelle  in 20 min zu erreichen. Fahrkarten kann man am Automaten ziehen, der nimmt aber nur Yen. Im Einkaufszentrum steht  ein Wechselautomat, Glück muß man haben, ihn zu finden.




Der Zug wird automatisch gesteuert und ist gut besetzt, Menschen, die aus den Büros kommen, gut gekleidet, es ist bereits 21:00 und alle tun das Gleiche








Außer Geschäfthäuser und Shoppingcenter wären da noch der Bierkeller Tokyo und ein Karaoke Entertaiment







Auf dem Rückweg verlasse ich den ZUg am Einkaufzentrum.

Das Riesenrad macht um 22:00 dicht, die Daten beeindruckend




Dann ist da noch ne riesige TOYOTA Auto Schau





um 23:00 bin ich wieder im Hafen

Tokio nach 11 Tagen auf See

Auf der Brücke liegt eine mail, gesendet vom Agent, via Hafenbehörde Tokio.
Der Ablaufplan über die Zufahrt zum Liegeplatz.
16:00 Pilot Station  (09:00 in Deutschland)
16:15 Uraga Bouy Nr. 1
17:45 Ankunft Tokio Bay
18:00 Ankunft Tokio West Passage
18:45 Berth (Liegeplatz)
19:00 Beginn Laden
05:30 ETD 21.10. Kobe, der nächste Hafen.

Nach dem Fahrplan auf der AGLAIA kann man die Uhr stellen, nach 11 Tagen auf See von Tauranga und ebenso gilt das für die gesamte Reise. Es wird die Zeit auf 18kn Durchschnittgeschwindigkeit berechnet. Entweder man reduziert die Geschwindigkeit oder erhöht sie, sollte es nicht passen. Max Speed der AGLAIA 25 kn.








Das Wetter heute, leicht bewölkt, sonnig, 26°C, die Sicht ist knapp 10NM.
Reger Schiffsverkehr steuert auf die Bucht zu.



Auf dem Peildeck wird die Gastlandflagge gesetzt



2 Lotsen kommen an Bord








Leider wird es um 17:00 dunkel, Sonnenuntergang über Yokohama